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Mimik deuten beim Poker: Menschen lesen lernen
Nicht immer sagen Menschen, das, was sie meinen. Daher kann es von Vorteil sein, wenn man über eine gute Menschenkenntnis verfügt und in der Lage ist, zwischen den Zeilen zu lesen. Besonders beim Pokerspielen kann es von Vorteil sein, wenn man hinter die Fassade des Spielers blicken kann, das Poker Face enttarnt und so einen Bluff erkennt. Daher sind Kenntnisse im Bereich der nonverbalen Kommunikation für Pokerspieler sehr wichtig und können bei einer Partie am Pokertisch im Casino bares Geld wert sein.
Denn neben dem gesprochenen Wort übernimmt die nonverbale Sprache einen Großteil unserer Kommunikation. Mittels Mimik, Gestik und Körpersprache werden wortlos Botschaften über sogenannte Mikroexpressionen ausgetauscht, selbst wenn wir es nicht wollen. Die nonverbale Kommunikation stellt ein Spiegelbild unseres emotionalen Befindens dar. Wer die Körpersprache lesen kann, erhält tiefe Einblicke in unsere Gefühlswelt. So teilen wir unseren Mitmenschen tagtäglich unsere Gefühlslage mit, ganz ohne Worte. Wer Mimik, Gestik und Körpersprache lesen kann, weiß, wer ihm gegenübersteht. Erst wenn die nonverbalen Signale und das gesprochene Wort übereinstimmen, entsteht ein stimmiges Bild und damit Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Wir helfen dir die nonverbalen Signale zu deuten und Mikroexpressionen zu erkennen, um so die Gegner beim Poker lesen zu können und bessere Chancen zu haben. Lies dir daher die nachfolgenden Tipps und Tricks unbedingt durch, bevor du dich das nächste Mal an den Pokertisch im Casino setzt.
Die Bedeutung der Körpersprache
„Man kann nicht nicht kommunizieren“ – ein berühmtes Zitat vom Kommunikationsforscher Paul Watzlawick. Damit hat er vollkommen recht, denn auch das Verweigern von Kommunikation sagt etwas aus. Werden wir beispielsweise auf der Straße angesprochen und reagieren nicht auf den Sprecher, zeigen wir ihm auf eine nicht wirklich höfliche Art, dass wir an einem Gespräch mit ihm nicht interessiert sind. Obwohl wir uns also der Kommunikation eigentlich verweigern, sagen wir doch etwa aus. Hinzu kommt die unbewusste Kommunikation, über die wir uns fortwährend mit unseren Mitmenschen austauschen, denn die Körpersprache kann man schließlich nicht abschalten. Unsere Mimik, unsere Gesten, Berührungen und Bewegungen sowie die räumliche Distanz und Haltung sagen stets etwas über uns aus. Laut verschiedener Studien soll die nonverbale Kommunikation rund 80 % unserer kommunikativen Wirkung ausmachen. Erstaunlich, aber wahr: Wir beherrschen mehr als 250.000 Gesichtsausdrücke, 5.000 Gesten und 1.000 Körperhaltungen. Wobei wir Mimik und Gestik nur schwer kontrollieren können. Gerade weil uns die Kontrolle unserer Gesichtsmuskeln und Gesten so schwer fällt, kann man darüber Lügner enttarnen. Denn ein echtes Poker Face haben nur wenige Glücksspieler.
Pokertells - Die geheime Körpersprache der Gegner entschlüsseln
Es ist gar nicht so leicht ein Pokerface zu durchschauen, doch die sogenannten Pokertells bieten dir eine tolle Möglichkeit, die Stärken und Schwächen deines Gegenspielers einzuschätzen. Ein “Tell” ist ein unfreiwilliger physischer Indikator, der hilft, den Gegner besser zu verstehen. Bevor wir uns im Folgenden einige Pokertells anschauen, solltest du jedoch wissen, dass Tells bei verschiedenen Spielern unterschiedliche Dinge bedeuten können. Daher ist es wichtig, vor dem Pokern ein mentales Profil der Gegner zu erstellen. So weißt du, wie die Pokerspieler standardmäßig handeln und kannst gezielt nach Abweichungen suchen. Denn diese sind es, die ein Pokerface entlarven. Pokertells, auf die professionelle Spieler achten, sind unter anderem Augen, Mund, Herzschlag, Stimme und Hände. Zum letzterem gehört beispielsweise auch das Halten der Karten. In den Bereichen Mimik und Gestik schauen wir uns einige der genannten Pokertells nochmals genauer an, so dass auch du bald die Chance hast, das Pokerface deiner Gegner zu durchschauen oder gar selbst eines aufzulegen.

Die Mimik der Spieler deuten
Zur Mimik gehören alle sichtbaren Bewegungen der Gesichtsmuskulatur. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die Augen gelegt. Denn die Augen sind ja bekanntlich das Fenster zur Seele. Bei Gesprächen schaut man sich automatisch in die Augen, da sich dort auch jegliche Gefühle widerspiegeln. Dabei hat der Mensch keinerlei Kontrolle über die Augenmuskeln, da diese vom vegetativen Nervensystem gesteuert werden.
Beim Lesen von Menschen spielen die Pupillen eine große Rolle. Je nach Lichtverhältnis werden die Pupillen enger oder weiter. Jedoch beeinflussen auch emotionale Faktoren die Aktivität der Pupille. Bei einer genauen Betrachtung der Situation kann der Gefühlszustand der Person anhand der Pupillen erkannt werden. Geweitete Pupillen könnten für Angst oder Aufregung stehen, eine tiefe Zuneigung ist ebenso möglich, auch ein Drogenkonsum kann die Ursache sein. Weitet sich beispielsweise die Pupille deines Mitspielers, könnte das ebenso für die Unsicherheit seiner Entscheidung stehen, ein Bluff ist in dem Fall recht wahrscheinlich.
Nicht nur die Pupillen sind aussagekräftig, sondern auch die Augenbewegung. So soll man anhand der Augenbewegung einen Lügner erkennen können. Menschen, die sich an etwas erinnern, sollen in eine andere Richtung schauen, als jemand, der sich etwas ausdenkt.
Neben den Augen spielt auch der Mund eine entscheidende Rolle. Beispielsweise können verspannte Lippen ein Ausdruck von Nervosität und Anspannung sein. Auch die sogenannten Mikroexpressionen, welche die gesamte Gesichtsmuskulatur betreffen, können ein guter Indikator sein, um hinter die Fassade eines Pokerface zu blicken. Dabei huschen den Spielern flüchtige Gesichtsausdrücke übers Gesicht, die nur einen Sekundenbruchteil andauern und daher kaum wahrgenommen werden. Dennoch sagen diese Mikroexpressionen viel über die Emotionen deines Gegenüber aus.

Die Gestik der Menschen lesen
Die Gestik ist die Summe aller möglichen Bewegungen. Um sie besser deuten zu können, sollte man wissen, dass es fünf Formen der Gestik gibt:
Illustratoren, Embleme, Adaptoren, Regulatoren und Affektgesten.
Illustratoren sollen das Gesagte illustrieren, also verbildlichen.
Embleme sind kulturell und gesellschaftlich festgelegte Signale, beispielsweise ein Nicken, das hierzulande „Ja“ bedeutet. Stimmt beispielsweise die Geste des Nickens nicht mit dem Gesagten überein, ist das ein Indiz dafür, dass dein Gegenüber gelogen hat. Ein sehr hilfreiches Merkmal, um einen Bluff zu erkennen.
Adaptoren sind Gesten, die der Regulierung unserer Emotionen dienen. Sie laufen unbewusst ab und wurden meist schon in der Kindheit erlernt und adaptiert. Ein Beispiel hierfür ist unter anderem die Berührung des Ohrläppchens oder der Handinnenflächen bei Stress. Da diese Gesten unbewusst gemacht werden, können ungeübte Spieler sie kaum verbergen. Daher lohnt es sich, seine Mitspieler genau zu beobachten.
Regulatoren sind hingegen Gesten, die bewusst eingesetzt werden, um zu regulieren. Beispielsweise eine Geste, die zu verstehen gibt, dass man jetzt nicht unterbrochen werden möchte. Zum Schluss gibt es noch die Affektgesten, diese entstehen unwillkürlich, meist im Affekt. Sie drücken Emotionen aus, meist sind es ganz kleine Mikrogesten, wie ein geöffneter Mund bei einer Überraschung.

Gefahren beim Deuten der Körpersprache
Beim Lesen und Deuten der Körpersprache kann es sehr schnell zu Fehleinschätzungen kommen, da einzelne Bewegungen unterschiedliche Bedeutungen haben. Erst die Kombination aus Mimik, Gestik und Körperhaltung ermöglicht die Einschätzung einer Person. Zudem sollten die Signale des Körpers auch stets mit der Umgebung und der momentanen Situation in Kontext gesetzt werden. Nur so ist eine richtige Deutung möglich. Wenn du all das beachtest, wirst du schnell in der Lage sein, im Pokerspiel deine Gegenspieler immer besser einzuschätzen und ihr Poker Face zu durchschauen. Du wirst einen Bluff schneller durchschauen und kannst so deine Gewinnchancen verbessern. Da es gar nicht so einfach ist, Menschen richtig zu lesen, werden hierzu übrigens auch immer wieder Seminare angeboten. Begib dich einfach auf eine kleine Recherche im Netz und du wirst zu dem Thema Veranstaltungen, verschiedene Bücher sowie diverse Videos auf Youtube und Co. entdecken.