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Sind die goldenen Jahre der Spielbanken vorbei?
Es gibt kaum einen Wirtschaftszweig, der von der Corona-Pandemie verschont blieb. So hat das Virus auch zu Schließungen vieler örtlicher Spielbanken geführt. Im Gegensatz dazu haben gerade in den letzten beiden Jahren Online-Casinos einen regelrechten Aufschwung erlebt. Das liegt jedoch nicht gänzlich an der Pandemie, sondern auch an der voranschreitenden Digitalisierung und weiteren Möglichkeiten, Spielinhalte online zu präsentieren und Zahlungen abwickeln zu können.
Die Folgen des GlüStV für die Glücksspiel-Branche
Seit dem 1. Juli 2021 gilt der Glücksspielstaatsvertrag, kurz GlüStV, in Deutschland. Dieser reguliert das Glücksspiel und schafft einheitliche Vorschriften für alle Bundesländer. Denn bisher war die Gesetzeslage im Bereich Online-Casinos sehr umstritten. Nicht nur befand sich Online-Glücksspiel mit Echtgeld in einer rechtlichen Grauzone, sondern war offiziell nur in Schleswig-Holstein erlaubt. Kein anderes Bundesland stellte deutsche Online-Casino-Lizenzen aus.
Um eine deutsche Glücksspiel-Lizenz zu erhalten und somit den Status der Legalität zu erlangen, müssen Online-Casino Anbieter strenge Richtlinien umsetzen. Beispielsweise wurde der bislang unzureichende Spielerschutz v.a. dahingehend ausgebaut, dass man monatlich nur 1000 Euro anbieterübergreifend einzahlen kann und eine einheitliche Spielersperre (Oasis) eingeführt wurde.
Eine weitere Regelung, die insbesondere stationäre Spielbanken trifft, ist die Abstandsregelung, welche besagt, dass Spielbanken in einer Stadt einen Abstand von mindestens 500 Metern haben oder ansonsten ihren Standort wechseln müssen. Das hat zur Folge, dass viele Casinos und Spielhallen sich einen neuen Standort suchen oder schließen mussten, falls dies nicht möglich ist. Demnach hat es einige Glücksspiel-Häuser nicht nur durch die Pandemie, sondern auch durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag stark getroffen.
Rasant steigende Beliebtheit von Online-Casinos
Nachdem viele Spielbanken schließen mussten, haben sich die Zocker anderweitig umgesehen und sind dabei auf Online-Casinos gestoßen. Die virtuellen Spielhallen haben sich dabei als sehr vorteilhaft erwiesen. Die Spielauswahl ist mindestens genauso umfassend wie in örtlichen Casinos, es muss kein Eintritt gezahlt werden und Rauchverbot herrscht in den eigenen vier Wänden auch nach eigenem Geschmack.
Doch der größte Vorteil besteht wohl darin, dass Online-Spielbanken keinen Öffnungszeiten unterliegen und Spieler demnach zu jeder Tages- und Nachtzeit zocken können. Nicht nur das Wann, sondern auch das Wo spielt eine große Rolle. Spieler haben per App oder über ihren mobilen Browser von überall aus Zugriff auf das Online-Casino. Wem auf einer langen Bahnfahrt langweilig ist, der kann mit nur wenigen Klicks online spielen.
Mit diesem benutzerfreundlichen Ambiente verschaffen sich Online-Casinos einen klaren Vorteil gegenüber örtlichen Spielbanken.
Spielbanken unter Zugzwang
Jetzt ist Kreativität gefragt, denn die Spielbanken müssen sich neue Wege einfallen lassen, um mit der Konkurrenz aus dem Internet mithalten zu können. Das ist nicht einfach, denn auch die Online-Casinos werden immer stärker und kommen mit neuen Ideen, um mehr Spieler anzulocken und die bisherigen noch stärker an sich zu binden.
Doch bekanntlich legen viele Spieler großen Wert darauf, dass sie neben anderen Menschen spielen und sich physisch am selben Ort wie die anderen Spieler befinden. Gerade während der Corona-Pandemie ist vielen Zockern aufgefallen, dass ihnen die Kommunikation mit anderen Spielern fehlt und diese ein wichtiger Bestandsteil eines guten Spielerlebnisses ist.
Ob stationäre Spielbanken wieder an Beliebtheit gewinnen, wird die Zukunft zeigen.