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Was geben Spieler im Durchschnitt für Glücksspiele aus?
Ob Lotto, Sportwetten, Online Slots oder eine Runde Poker im Casino – 75 % der 16- bis 70-Jährigen in Deutschland haben mindestens einmal in ihrem Leben an einem Glücksspiel teilgenommen. Das berichtet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Rahmen einer Befragung aus dem Jahr 2019. Dabei geben circa 38 % der deutschen Bevölkerung jeden Monat Geld für Glücksspiel aus. Doch wie viel Geld wird im Durchschnitt ausgegeben? Die meisten Spieler setzen monatlich einen eher geringen Betrag von unter 20 €. Knapp ein Zehntel der Deutschen setzt jedoch höhere Beträge ein. 5 % geben zwischen 50 und 100 € im Monat für Glücksspiel aus, 4 % sogar mehr als 100 €. Diese Angaben beziehen sich auf die Ausgaben für das Glücksspiel im Allgemeinen. In der Online Casino Welt nehmen die Beträge ganz andere Dimensionen an.
Ausgaben im Online Casino
Die folgende Tabelle zeigt die Höhe der monatlichen Einzahlungen in Online Casinos im Jahr 2020 in Deutschland, basierend auf einer Statistik von Statista:
Höhe der Einzahlung
Befragte Spieler in Prozent
keine Echtgeld Einzahlungen
5 %
bis 10 €
12 %
11 - 20 €
17 %
21 - 50 €
18 %
51 - 100 €
21 %
101 - 300 €
19 %
301 - 500 €
3 %
501 - 1.000 €
3 %
mehr als 1.000 €
0,5 %
Die Frage ist jedoch, ob die Spieler, die einen höheren Betrag ins Glücksspiel investieren, professionelle Spieler sind oder welche, die ein problematisches oder sogar süchtiges Spielverhalten an den Tag legen. Genaue Studien zum Thema, wie viel Geld Spielsüchtige einzahlen, gibt es momentan noch nicht. Daher können nur Mutmaßungen getroffen werden.
Doch die Bundesregierung will die Spieler vor einer übermäßigen Verschuldung schützen. Deswegen gibt es seit Juli 2021 ein anbieterübergreifendes Einzahlungslimit von 1.000 € monatlich. Egal, ob Spielsüchtiger oder „normaler“ Spieler, mehr als 1.000 € dürfen nicht eingezahlt werden, auch nicht, wenn man mit dem Geld Gewinne erzielt hat.
Anteil der Spielsüchtigen in Deutschland
Nach einer Befragung der BZgA aus dem Jahr 2019 zeigt circa 1 % der deutschen Bevölkerung ein problematisches oder pathologisches Glücksspielverhalten. Das sind rund 400.000 Menschen in Deutschland. Wobei Männer deutlich häufiger in die Spielsucht abrutschen als Frauen. Die Kosten, die in Folge einer Spielsucht für die Wirtschaft entstehen sind zudem enorm hoch, schätzungsweise über 300 Mio. Euro jährlich. Diese Summe setzt sich aus direkten und indirekten Kosten zusammen. Zu den direkten Kosten gehören Aufwendungen für die ambulante oder stationäre Behandlung von Spielsüchtigen, sowie finanzielle Verluste, die durch Beschaffungskriminalität und daraus resultierenden Gerichts- oder Strafverfolgungskosten entstehen. Zu den indirekten Kosten zählen unter anderem der Verlust der Arbeitsstelle und die damit verbundenen Leistungen des Staates. Um diese Kosten zu senken und die Spieler vor der Spielsucht zu schützen, nehmen im neuen Glücksspielstaatsvertrag 2021 der Spielerschutz und die Suchtprävention eine zentrale Rolle ein.