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Glücksspiel-Konzern Entain erhält Zulassung für virtuelles Automatenspiel
Der in Großbritannien ansässige Glücksspiel-Gigant Entain ist nun im Besitz einer Zulassung für den Betrieb virtueller Automatenspiele in Deutschland. Zudem gewährte das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt dem Betreiber auch eine Lizenz für Online-Poker.
Entain hält Lizenzen für fünf Glücksspiel-Marken
Entain ist bereits im Besitz von gültigen Lizenzen für Online-Sportwetten für seine Marken Sportingbet, bwin und Ladbrokes. In der Presseerklärung [Seite auf Englisch] erklärte das Unternehmen, dass die deutsche Behörde nun auch allen fünf Anträgen auf eine Lizenz für Online-Slots und -Poker zugestimmt habe.
Unter den Marken bwin, Sportingbet und Ladbrokes werde künftig Online-Automatenspiel angeboten. Zudem habe Entain die erste deutsche Zulassung für Online-Poker für seine Marken bwin und Ladbrokes erhalten.
Der Glücksspiel-Konzern habe mit dem Erhalt der Zulassungen einen wichtigen Meilenstein erreicht, was die Expansionspläne in internationale Märkte betreffe. Entain sei nun in der Lage, seine Position auf dem deutschen Sportwetten- und Glücksspielmarkt zu stabilisieren und zu erweitern.
Sicheres Online-Glücksspiel durch Regulierung
Die Lizenzen für Glücksspiel- und Pokerdienstleistungen auf dem regulierten deutschen Markt seien ein wichtiger und willkommener Schritt auf dem Weg zu einem vollständig regulierten Online-Wett- und Glücksspielmarkt.
In der Pressemitteilung erklärte Robert Hoskin, Chief Governance bei Entain, dass der Schwarzmarkt nur bekämpft werden könne, wenn das Glücksspiel reguliert sei und die Vorgaben auch umgesetzt würden.
Dies sei Voraussetzung dafür, dass sich die Spielerinnen und Spieler in einem sicheren Umfeld bewegen könnten. Die dafür notwendigen Sicherheitsmaßnahmen würden von Entain geboten.
Jahrelanges Tauziehen um Online-Glücksspiel
Mit der Vergabe der Zulassungen dürfte ein mehr als ein Jahrzehnt währender Prozess beendet sein. Diesen musste der deutsche virtuelle Glücksspiel-, Sportwetten- und Pokermarkt durchlaufen.
Das Spiel auf Online-Glücksspiel-Plattformen war vor 2008 nicht illegal in Deutschland. Als die EU-Staaten begannen, Online-Spielotheken- und Sportwetten-Angebote zu regulieren, sollte auch hierzulande für einen gesetzlichen Rahmen gesorgt werden.
Es gab mehrere Gesetzesentwürfe, die es aber nicht zur Verabschiedung schafften. 2011 entschlossen sich einige Bundesländer, ein eigenes Regulierungssystem zu erschaffen.
Das nördlichste Bundesland, Schleswig-Holstein, nahm hierbei eine Vorreiterrolle ein. Die Lizenzierung in Schleswig-Holstein ermöglichte es Anbietern wie PokerStars und PartyPoker, auch weiterhin ihre Dienste in Deutschland anzubieten.
2018 entschied sich die Regierung für die Schaffung eines Regulierungssystems, das bundesweit gelten sollte. Das Ergebnis ist der Glücksspielstaatsvertrag 2021 (GlüStV), der im Juli vergangenen Jahres in Kraft getreten ist.